Am 23.06.2023 lud die Abteilung Pädagogik bei Verhaltensstörungen zum sechsten und vorerst letzten Werkstattgespräch unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Herz mit dem Titel „Kinder und Jugendliche in Not: Pädagogik bei Verhaltensstörungen zwischen Kindeswohl, Inklusion, Umweltzerstörung, Krieg und Kinderbestärkungsgesetz“ ein.
Trotz der Regenunwetterlage und stark beeinträchtigenden Bahn- und Straßenverkehr nahmen etwa 120 Teilnehmer*innen aus Schulen, der Kinder- und Jugendhilfe sowie Beratungsdiensten dieses Tagungsangebot an der Schnittstelle zwischen Theorie, Praxis und aktuellen pädagogischen Herausforderungen aufgrund biopsychosozialer Notlagen von Kindern und Jugendlichen wahr.
Prof. Dr. Zimmermann (HU Berlin) analysierte die Lebenslagen Heranwachsender im Kontext der mannigfaltigen gegenwärtigen Krisenszenarios und verdeutlichte auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse Herausforderungen und Konsequenzen für eine reflektierte Professionalität in schulischen und außerschulischen Institutionen von Bildung und Erziehung auf.
In sieben Workshops konnten die Teilnehmer*innen einige dieser Aspekte vertiefen und sich in kleinen Gruppen im kollegialen Dialog über konstruktive Handlungsperspektiven austauschen.
Ein Schwerpunkt des Tagungsfeedbacks von Prof. Dr. Müller (Julius-Maximilian-Universität Würzburg) lag auf den Dilemmatastrukturen zwischen realen psychosozialen Beeinträchtigungen, Stichwort Armut, und der Schwierigkeit, eine advokatorische Ethik in den pädagogischen Alltagsroutinen zu gewährleisten.
Die Abteilung bedankt sich an dieser Stelle für die ermutigenden und wertschätzenden Eröffnungsworte des Dekans, Prof. Dr. Döhler und des Geschäftsführenden Leiters des IfS, Prof. Dr. Börnert-Ringleb. Ein besonderer Dank gilt den studentischen Unterstützer*innen.
Die Tagungsergebnisse werden zeitnah als Band 9 in der Reihe Dialog Erziehungshilfe im Klinkhardt Verlag veröffentlicht.