Neues inklusionsorientiertes Seminar ab Wintersemester 24/25

Zum Wintersemester 24/25 startet erstmalig das von der Leibniz School of Education geförderte Projekt „Wie geht eigentlich Mitbestimmung? Ein inklusionsorientiertes Seminar.“ Geleitet wird es von Silvia Pauldrach aus der Abteilung Pädagogik der Teilhabe an beruflichen Übergängen.

In Kooperation mit einer Tagesförderstätte sollen Studierende der Sonderpädagogik im Modul B.2 gemeinsam mit Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf den Themenkomplex Mitbestimmung und Partizipation erarbeiten, praktisch erleben und reflektieren.

Das Leben von Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf ist oftmals durch ein hohes Maß an Abhängigkeit, Fremdbestimmung, Sonderbehandlung, Ausgrenzung und vielfältigen Exklusionserfahrungen in allen Lebensbereichen gekennzeichnet. Da sie im Alltag und im gesellschaftlichen Leben oft nicht sichtbar sind, bestehen z.T. Berührungsängste und kein Bewusstsein über die vorhandenen Handlungsmöglichkeiten. Die Teilnehmer*innen mit komplexem Unterstützungsbedarf haben die Möglichkeit sich im Seminar auch als Expert*innen in eigener Sache einzubringen, die vielfältigen Wege aufzuzeigen, in Interaktion zu gehen und inklusiv zu arbeiten und das Seminar aktiv mitzugestalten. Gemeinsam soll ein umfassendes und ganzheitliches Inklusionsverständnis erarbeitet, erlebt und reflektiert werden.

Das Projekt beinhaltet in zweiwöchigem Wechsel inklusive Seminarsitzungen in möglichst einfacher Sprache für Studierende der Sonderpädagogik und erwachsene Teilnehmer*innen mit komplexem Unterstützungsbedarf ohne Hochschulzugangsberechtigung sowie theoretische Einheiten für die Studierenden mit hohem reflexivem Charakter in denen theoretische Bezüge zu den im inklusiven Setting gemachten Lernerfahrungen hergestellt werden. Der Wechsel im Lernformat bietet den Studierenden die Möglichkeit bereits im ersten Semester ihres Studiums einen engmaschig begleiteten Theorie-Praxis-Transfer zu erleben. Angehende Lehrkräfte erhalten ein Fundament für einen theoretischen Diskurs und Anregungen für die Praxis inklusiven Unterrichts und lernen Wege, wie (subjektive) Erfahrungen in der Praxis theoriebasiert eingeordnet und reflektiert werden können.